Grußwort von Pfarrer Dr. Daniel Bormuth

Das Brunnenfest gilt als das älteste und traditionsreichste Volksfest Nordhessens mit kirchlichem Charakter. Seine Ursprünge reichen sogar bis an die Zeit von Bonifatius heran. Im 16. Jahrhundert ist des Pfarrer und Salzgrebe Magister Johannes Rhenanus vorbehalten geblieben, diesem Fest einen dezidiert christlichen Charakter zu geben. Auf seine Veranlassung hin legte man es auf den Pfingstmontag und erklärte es zum Dankfest für die solehaltigen Quellen, aus denen die Menschen des Ortes Arbeit und Wohlstand im wahrsten sinne des Wortes schöpften. Fester Bestandteil ist seitdem der Festgottesdienst in der Marienkirche Sooden, auch Salzkirche genannt. Gott zur Ehren werden ihn ihm jedes Mal auf´s Neue die Gaben von Salz und Sole gesegnet. Der oder die amtierende Geistliche hält die viel beachtete sog. Salzpredigt, die biblischem Motto gemäß bei allem Respekt durchaus kernigen Charakters sein darf: „Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt“.

Um den Gottesdienst herum haben sich im Laufe der jüngsten Vergangenheit vielerlei Festivitäten entwickelt, die maßgeblich durch den Brunnenfestausschuss initiiert werden, der streng nach ehrenamtlichen Grundsätzen sein Handwerk verrichtet. Auf den Gottesdienst, zu dem Vertreterinnen und Vertreter aller wichtigen städtischen und kirchlichen Gremien und Vereine geladen sind, folgt der Festumzug und die Ansprachen des Bürgermeisters und des Vorsitzenden des Brunnenfestausschusses, meist mit Bezug auf aktuelle lokale Entwicklungen. Besonderer Höhepunkt ist neben der Aufstellung des Pfingstbaumes am Pfingstsamstag die Kurparkillumination und das Feuerwerk am Pfingstsonntagabend sowie das Schausieden.

Immer wieder neu erfreut sich das Brunnenfest regen Zuspruchs von Seiten der Bevölkerung. Durch die stets zu Beginn des Brunnenfestgottesdienstes vorgetragene Proklamation des Rhenanus, der Gründungsurkunde des Festes , werden die Teilnehmenden des geistlichen Charakters dieses Ereignisses anerkennend vergewissert.